Ich und die Onlineshops, eine kleine Retrospektive

olineshosxx

Wir befinden uns im Sommer 2013. Ich habe grade erst vor ein paar Monaten mit der analogen Fotografie angefangen und im letzten Urlaub alles an abgelaufenem Film verschossen, was ich in meiner Verwandtschaft noch zusammen schnorren konnte. Nun stand aber im Sommer bereits der nächste Urlaub an und ich brauchte dringend Film.

Wie wohl alle aus meiner Generation, habe ich als erstes das Internet nach passendem Material durchsucht und bin dabei auch auf so einige Shops gestoßen. Aber der kurzen Freude darüber, dass ich nun eine riesen Auswahl vor mir hatte folge bald die Ernüchterung, denn die meisten Filme waren leider kaum bis gar nicht beschrieben. Das ein Film mit 200 Iso universell einsetzbar ist, wusste ich bereits aber wie unterschieden sich jetzt die 200er der einzelnen Firmen?

Am Ende hab ich dann jeden einzelnen Film gegoogelt, um einen Eindruck von dessen Farbgebung zu bekommen, da auf den wenigsten Seiten aussagekräftige Beispielbilder vorhanden waren. Auf meiner Google Suche bin ich dann leider immer wieder über Bilder gestolpert, die sonder behandelt wurden und z.B. Gecrosst oder Gepullt waren.

Auch aus den genaueren Beschreibungen, mancher teurerer Filme, wurde ich nicht schlau, denn die hier verwendeten Fachbegriffe konnte ich zwar Googlen aber wie sich das ganze dann am Ende auf meine Bilder auswirken würde, konnte ich mir kaum vorstellen.

Einzig die extrem teuren Filme der bekannten Marktführern hatten gute aussagekräftige Beschreibungen mit ausreichend visuellen Beispielen aber diese konnte ich mir zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht leisten.

Schwarz-Weiß war damals gar nicht mein Gebiet und dazu beigetragen aber ohne Frage die extrem komplizierten Beschreibungen in den Shops. Denn nichts ahnend erweckten sie in mir die Überzeugung, dass man dafür wissen müsse, welche Wellenlänge grünes Licht hat, um anständige Schwarz-Weiß Bilder machen zu können.

Was ich damals aber eigentlich wollte, waren Bilder wie aus den 70er Jahren und da ärgert es mich rückblickend natürlich wahnsinnig, dass ich damals den Color Implosion übersehen habe. Ich finde es einfach schade, dass auf so einen tollen Film so wenig aufmerksam gemacht wird.

Am Ende hatte ich dann aber die Nase voll von den Online Shops und hab mir einfach im nächsten Drogeriemarkt einmal jeden Film gekauft und alle selber ausprobiert.

Es hat danach noch gute zwei Jahre gedauert, bis ich mich von Drogerieketten und Fotoeinzelhandel abgewendet und dann doch mal eine Bestellung bei einem Online Shop aufzugeben habe.

Wie sicher viele in meinem Alter damals, so um 2005, habe ich mit etwa 17 meine erste digitale Knipse bekommen. Um genau zu sein, eine echt grässliche Jaycam i6180 aus dem Teleshopping. 2008 gab diese dann leider den Geist auf und so bin ich auf eine um einiges bessere Samsung L200 umgestiegen, mit der ich aber auch eher sporadisch und meist im Urlaub fotografiert habe. Die wirklich Begeisterung für die Fotografie hat mich erst 2012 so richtig gepackt. Hauptsächlich ausgelöst natürlich durch Socialmedia im Allgemeinen und Instagram im Besonderen. Ich fand den Look der Bilder faszinierend, konnte mir aber kein Smart- phone leisten und so durchsuchte ich die Klamotten meiner Eltern nach einer angeblich noch vorhandenen Kamera. Und so fand ich eine alte Rollei 35 mit Tessar Objektiv, welche sofort mit auf den nächsten Urlaub kam. Als ich die Bilder das erste mal in der Hand hielt war ich begeistert von dem Look und vor allem auch von der Qualität. dany Da die Rollei zwar eine tolle Kamera ist aber ich mit dem Schätzen der Entfernung so meine Probleme habe, dauerte es keine paar Monate bis ich mit der Canon Av-1 und zwei Drittherstellerobjektiven in 50 und 135mm meine erste eigenen analoge Spiegel-refelxkamera besaß. Ab da an gab es natürlich auch später eine digitale Spiegelreflex- kamera aber die kommt meist wirklich nur zum Einsatz, wenn es gerade schnell gehen muss. Aktuell arbeite ich mit meiner neuen Yashica T3 und eine Mamiya RB67 will dringend ausprobierte werden.