Repro-Kamera - Für was nutzbar ? Für was gedacht ?

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    • Repro-Kamera - Für was nutzbar ? Für was gedacht ?

      (Ersmtal ein herzliches Hallo an alle. Dies ist mein erster Post.
      Ich bin auf einsichtsreiche Dikussionen und aufschlussreiche Momente gespannt.)

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      Hallo liebes Fotografie-Forum,

      Ich habe durch einen glücklichen Zufall eine Reprokamera in die Finger bekommen,
      und hatte zuerst damit vor, Siebdrucksiebe zu belichten.
      Jedoch scheidet dieser Nutzen jetzt aus, weil ich mir dafür anderes Equipment angelacht habe. (und die Lampen dafür zu schwach sind)


      Nun wollte ich nach fachkundigen Menschen ausschau halten, die mir im Zweifel bis ins kleinste erklären können,
      was ich tatsächlich mit einer Reprokamera alles machen kann.
      Ich bin grafisch sehr interessiert und würde dann auch gerne mit der Siebdruckerei in experimentelle Richtungen gehen, wenn ich mir mit der Reprokamera, da im Sinne von Motivlieferung behelfen kann, wäre das natürlich super genial.


      Ich bin um jedes anwendbare Praxiswissen froh, dass mir jemand auf den Weg geben kann.
      Ob dem eigentlichen Zweck folgend, oder zweckentfremdet, hauptsache ich kann das Gerät nutzen.

      Das Aussehen ähnelt dem, was auf Wikipedia zu "Reprokamera" auffindbar ist.


      Auch über generelle Literaturtipps, die mich in dieser Richtung beflügeln, wäre ich sehr froh.


      Ich wünsche euch eine schöne Zeit !
      Grüße,
      Julian
    • Mit der Reprokamera wurden Filme oder auch Papier belichtet.
      Wir haben damit von Vorlagen die Druckfilme erstellt.
      Und auch SW-Fotos gerastert, die Rasterfolien hab ich noch.
      Vergrößert, 1:1 oder verkleinert.
      Vergößern/Verkleinern je nach Objektiv, eine Kamera hatte einen Objektivrevolver mit 3 Objektiven.
      Aber soweit ich mich erinnern kann, war generell bei 400-500% rein qualitätsmäßig Schluss.

      Oje, wie war das nochmal, schon solange her.
      Um 2000 haben wir die letzte Kamera auseinander genommen, nachdem sie jahrelang nicht mehr benutzt wurde.
      1A Schrauben/Muttern und ein stabiler Tisch ist daraus geworden.
      Hat Spaß gemacht, ich habe gerne mit der Reprokamera gearbeitet.

      Erst hab ich erstmal den Vorlagenhalter grob auf den gewünschten Vergrößerungsmaßstab eingestellt und die Vorlage ziemlich mittig darauf platziert.
      Dann das Objektiv etwa auf den entsprechenden Maßstab gestellt.
      Sind ja für beide Teile je nach Kamera irgendwo Maßstabsskalen angebracht.
      Die Belichtungslampen angemacht und oben den Deckel geöffnet, da ist ja eine Mattscheibe.
      Da habe ich dann durch Verfahren von Vorlagenhalter und Objektivbalgen die genaue Aufnahmegröße und die Schärfe eingestellt.
      Wenn alles gepasst hat, Licht aus, nur noch Rotlicht, orthochromatischer Film.
      Der Film wurde dann unter der Mattscheibe platziert. Eine Kamera hatten wir, da hatte die Mattscheibe auf der Unterseite Ansaugkanäle.
      Dann Zeit und Blende eingestellt, da hatten wir so eine schöne einfache Tabelle.
      Dann ist der Film belichtet worden, die Halogenlampen liefen solange, wie die Zeit eingestellt war.

      Das ganze funktioniert natürlich auch mit Durchlicht.
      Denn manchmal hat man ja auch Filme zum Vergrößern oder Verkleinern bekommen.

      Wen man normalen Film genommen hat, hat man ja dann ein Negativ bekommen, das wurde dann im Kontakt umkopiert.

      Wir haben aber meistens Agfa Copyproof genommen, das war so ein Abklatschverfahren.
      Das Negativ, Film oder Papier, wurde belichtet und anschließend ist es getrennt mit einem klaren Film durch ein spezielles Entwicklerbad gelaufen und kamen zusammengepresst aus dem Entwicklergerät heraus. Nach 1min hat man die beiden Teile voneinander getrennt und auf dem vormals klaren Film war das Positiv, das Negativ kam in den Müll.

      Die Kamera ist eigentlich nur für Repro-Aufnahmen geeignet.
      Siebe belichten geht schon aus dem Grund nicht, weil die Belichtungslampen zuwenig UV-Anteil haben.
      Es würde vielleicht gehn, aber das würde viel zu lange dauern.

      An normalem Filmmaterial, überwiegend für Rasteraufnahmen, haben wir Lith- oder Linefilm benutzt,
      Linefilm ist noch eine Spur härter als Lithfilm.
      Wir haben auch noch etwa Film, Lith wie Line, da.

      Ich glaube, es wird schwer, Filmmaterial und Entwickler zu bekommen, obwohl, zur Not tuts auch Dokumol.

      Das wärs mal so auf die Schnelle.
      Für Einzelheiten müsste ich mal tiefer im Gedächtnis graben.

      Wie habe ich Fachfremden immer erklärt, was eine Reprokamera ist?
      Eine Fotoapparat, der seine Landschaft imme dabei hat.

      Viel Literatur habe ich nicht.

      Gruß
      Olaf
      WISIWYGWhat I See Is What You Get

      Mein analoges Flickr ist hier.
    • Bitteschön und Dankeschön! :)

      Wie gern denk ich daran zurück.
      Das war wenigstens noch richtig Arbeit.

      Anschließend Flecken oder Kantenlinien auf den Filmen mit dem Skalpell wegschaben, offene Stellen mit Tusche- oder Rotstift zumalen.

      Und heute, da hab ich in Photoshop so Tricks, da ist ein ganzer Batzen Flecken oder Haarlinien mit ein paar Klicks weg.
      Eine Kundin haben wir noch, die schickt zusammengeklebte Vorlagen wie vor 30 Jahren.

      Gruß
      Olaf
      WISIWYGWhat I See Is What You Get

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    • Hi,

      ich hatte vor Jahren auch einmal eine Reprokamera geschenkt bekommen. Damit habe ich auch mal einige Portraits versucht. Das war witzig weil ich die Leute nur im Liegen aufnehmen konnte. Die Belichtung ging über eine Blitzanlage weil ich die Leute nicht mit der Reprobeleuchtung behelligen mochte. Die Bilder gabs dann in einer kleinen Ausstellung. War lustig. Dann stand das Ding noch etliche Zeit ungenutzt herum.

      Gruß

      stefan