Alte Kameras mit "intelligentem" Belichtungsmesser

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    • Alte Kameras mit "intelligentem" Belichtungsmesser

      Hallo Freunde alter Kameras.
      Im Forum gibt es bei Problemstellungen oft die Angabe "belichtet auf soundsoviel ASA". Das stimmt dann meist natürlich nicht, denn der in alten Kameras eingebaute Belichtungsmesser misst, wie ihr wisst, einfach nur das reflektierte Licht vom Motiv und eben nicht das tatsächliche Licht bzw. dessen Helligkeit. Das Resultat sind dann einfach unterbelichtete Bilder, wenn z. B. viel Himmel im Bild ist.
      Bei modernen Kameras verhält sich dies anders. Diese kann man auch auf eine weiße Wand mit schwarzem Mäuschen davor richten und das Bildergebnis wird (hoffentlich) dennoch eine Felldurchzeichnung des Tieres zeigen, da die Belichtungsautomatik natürlich merkt, dass es sich hierbei um ein "spezielles" Lichtsujet handelt.

      Meine nunmehr einzige "automatische" Filmkamera ist eine Nikon FE2. Eine wunderbare Kleinbildkamera, die ich bisweilen dem Mittelformat vorziehe, wenn die Auflösung keine so große Rolle spielt. An ihr ist mir aufgefallen, dass bereits sie eine Art "Matrixmessung" besitzt, dass also gewisse Motive (z. B. 1/3 Himmel im Bild und davor ein Kohlehaufen) tatsächlich nicht unterbelichtet werden. Die Automatik merkt: "Hey, hier handelt es sich offenbar um ein Motiv mit hoher Eigenhelligkeit und ich gebe mal besser mehr Licht als eigentlich signalisiert".

      Ab wann wurde so verfahren? Meine Vermutung: Erst spätestens Mitte der 1980er Jahre. Oder gab es bereits davor Kameras mit einer Belichtungsautomatik, die sich von der rudimentären Lichtzelle unterscheidet, welche einfach nur jedes Reflexions-Licht für bare Münze hinnimmt?

      Welche Kameras kennt ihr noch (vor den 1990er Jahren), die tatsächlich bereits einen "intelligenten" Belichtungsmesser besitzen, der sich z. B. nicht von einer weißen Wand irritieren lässt?
    • Also meines Wissens ist das tatsächlich nur in Abhängigkeit der Differenziertheit der Photozelle.

      Bei Canon meine ich zu wissen, das erst mit der EOS 1V (2000) Daten von Beispielbilder (Anzahl unbekannt) im Hintergrund abgelegt waren um das Bild bzgl. Helligkeit zu beurteilen (mutmaßlich auch bzgl. der Farbe). Das ist aber schon ein paar Jahre her das ich das gelesen habe.
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      Fuji Velvia 100 - 135/120
      Fuji Provia 100/400 - 135/120
      Fuji Sensia 400 - 135
      Adox Silvermax - 135
      Ilford XP2 Super 400 - 135/120
    • Jake.Kukowski schrieb:

      Die Nikon FA hatte die erste Matrixmessung. Die FE2 hatte normale mittenbetonte (60/40) Integralmessung. Wenn dein Exemplar eine intelligente Belichtungsmessung hat, ist das bestimmt ein Prototyp im FE2-Gehäuse und du solltest sie über Westlicht versteigern lassen.


      Wieder was gelernt :D

      Dann bei Canon 1987 EOS 650
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    • Minolta hatte in 70ern mit der SR-T und dem CLC-Belichtungsmeßverfahren Fehlbelichtungen aufgrund zu hellen Himmelslichts vermeiden wollen.

      CLC steht für Contrast Light Compensation und beinhaltet eine bewertende serielle Schaltung von 2 Photozellen zur Belichtungsmessung (wurde später (80er Jahre, aus Kostengründen) durch die mittenbetonte Messung mit eine Photozelle ersetzt).
    • Thomas Gerber schrieb:

      Ab wann wurde so verfahren? Meine Vermutung: Erst spätestens Mitte der 1980er Jahre. Oder gab es bereits davor Kameras mit einer Belichtungsautomatik, die sich von der rudimentären Lichtzelle unterscheidet, welche einfach nur jedes Reflexions-Licht für bare Münze hinnimmt


      Mh, schwierig zu sagen, was man da als "intelligent" bezeichnet.

      Noch vor TTL gab's ja diese eingebauten Belichtungsmesser - zuerst mit Selen, später mit CDS.
      Meiner Erfahrung nach sind die teilweise ganz gut.
      Eine Besonderheit stellt der erste Photomic Nikon's dar. Der tatsächlich nur auf den Namen "Photomic" getaufte MessPrismensucher besass verschiedene Aufsatze für unterschiedliche Bildwinkel. Der eine davon mit einer Opalscheibe - Ergebniss : die Wirkung entspricht einer "Lichtmessung" mit Handbelichtngsmesser.

      Vielen TTL-SLR wurde eine ungleichmässige Gewichtung eingebaut. Vermutlich, weil man davon ausging, dass die Besitzer meistens Querformat fotografieren und das bildwichtige Motiv im unteren Bildbereich ist.

      Meine Meinng : moderner muss nicht zwingend besser sein.
      Als ich noch meine Nikon F5 und Nikkormat EL hatte, ging ich mal parallel mit beiden fotografieren. Im Automatikmodus. Nahm mich einfach mal wunder, wie sich das in der Praxis zeigt, der Unterschied zwischen der relativ simplen Messung der EL und der "3D ColorMatrix" der F5.
      In der Tat schien die ausgeklügelte Methode der F5 in Grenzbereichen leicht besser, aber in den meisten Fällen war sogar kaum ein Unterschied zu sehen.
      Erüchternd war ich von der F100 nach der Erfahrung mit F801s & F90X bei denen ich damals sehr viel mit Matrixmessung fotografiert hatte.
    • Hallo und danke für die Antworten.

      Philip Koblet schrieb:

      Vielen TTL-SLR wurde eine ungleichmässige Gewichtung eingebaut.
      Ja, davon hatte ich auch mal gelesen.
      Ich dachte eigentlich, die FE2 besitzt bereits eine simple "Matrix-Messung" mit einer Art "Motivabgleich". Bei ihr jedenfalls lässt sich der Beli nicht so einfach verunsichern, wenn sehr helle Motivelemente mit im Bild sind. Bei meiner Messsucherkamera mit externem Sensor ist dies anders, hier muss ich oft den z. B. Boden anmessen und diesen Messwert speichern, wenn ich die nötige Schattenzeichnung bzw. eine korrekte Belichtung haben möchte.
    • Für mich ist diese „Intelligenz“ nichts. Die Kamera registriert die schwarze Maus mit weißem Hintergrund oder nicht. Ist es noch im Erfassungsradius des Algorithmus drin oder nicht, muss ich die Maus dann in die Mitte nehmen, damit es die Kamera „sieht“ und rückt damit die Bildgestaltung in den Hintergrund? Muss ich die Automatik dafür gar überlisten?

      Das wäre mir viel zu umständlich und unsicher. So eine Konstruktion würde ich gegen eine eintauschen wollen, die einen immer gleichen Bereich nahe der Mitte, oder einen Spot, und das alles mit einem Reflektionsgrad von 18 Prozent misst und anzeigt. Also der ganz stinknormale berechenbare Belichtungsmesser. Das ist sonst Lotterie, genauso wie jede Automatik an der Kamera, eben Spielkram ist. ;)

      Gruß
      Karlheinz
    • Thomas Gerber schrieb:

      Ich dachte eigentlich, die FE2 besitzt bereits eine simple "Matrix-Messung" mit einer Art "Motivabgleich". Bei ihr jedenfalls lässt sich der Beli nicht so einfach verunsichern, wenn sehr helle Motivelemente mit im Bild sind.

      Die 60/40-Aufteilung - bei 60% auf 12mm Kreis - erwies sich in der Tat als sehr praktisch :)

      Thomas
      Gerber schrieb:

      Bei meiner Messsucherkamera mit externem Sensor ist dies anders, hier muss ich oft den z. B. Boden anmessen und diesen Messwert speichern, wenn ich die nötige Schattenzeichnung bzw. eine korrekte Belichtung haben möchte.

      Handelt es sich zufälligerweise um die Contax IIIa? Bei meiner war's ganz ähnlich.

      Karlheinz Günster schrieb:

      Das wäre mir viel zu umständlich und unsicher. So eine Konstruktion würde ich gegen eine eintauschen wollen, die einen immer gleichen Bereich nahe der Mitte, oder einen Spot, und das alles mit einem Reflektionsgrad von 18 Prozent misst und anzeigt. Also der ganz stinknormale berechenbare Belichtungsmesser.

      Na ja, alle Belichtungsmesser haben so ihre Eigenheiten. Auch wer verschiedene Handbelichtungsmesser hat, kennt das Phänomen.
      Frage ist nur, wie sich das in der Praxis auswirkt.

      Ich finde, die Kamerahersteller liesen sich da schon sehr Nützliches einfallen. Und es auch nicht so, das es keine Szenarien gäbe, in denen Belichtungsautomatik keinen Sinn machen würde.
      Am entscheidendsten ist doch zu wissen, die eine jeweilige Belichtungsmessung reagiert.
    • Ich versteh das Problem nicht oder besser ich verstehe es nur dann, wenn man alle zwei Tage die Kamera wechselt, weil wieder ein neues Schnäppchen ins Haus gewandert ist. Meine modernen Canons (Analog: EOS 3, Digital: 5D MKii) haben mit all ihrem Schnickschnack ihre Eigenarten - sie belichten mir zu knapp, also bekommen sie in Halbautomatik eine drittel bis halbe Blende oben drauf und gut ist. Für den Alltagsgebrauch reicht die Matrixmessung. Will ich es genauer, dann hab ich Zeit und kann da zwischen Spot, mittenbetont und was nicht wechseln. Für spezielle Lichtsituationen korrigiere ich entsprechend. Das lernt man doch recht fix, wann, was und wie, am meisten Sinn macht. Richtiger Crap kommt da nicht raus. So geht es mit jeder Kamera(Contax RTS, Kiev, was auch immer) im Einsatz weiter, ich weiß was die machen (oder warum ich zu einem externen BeLi greife) und wenn eines von 100 Bildern mal belichtungstechnisch verranzt ist, dann war ich das und nicht die Kamera. Geht wie gesagt nur, wenn man die Kameras nicht wechselt wie Unterhosen.

      Für alt und Klick-Und-Bild überrascht mich eine Olympus XA-2 o. 3 immer wieder, die bekommt in ihrer Einfachheit schon einiges gebacken. Gegenlicht ist nicht so ihres, aber da klickste halt den Hebel um und gut ist.
      Davon ab, kaufste halt das, was Du brauchst und sich richtig anfühlt und lernst damit umzugehen. Nur Vollautomatik ist mir zu blöd, da ich es nicht reproduzieren kann und ich auch keine Lust hab, das zu lernen. P-Modus geht auch gut, wenn es modern und schnell gehen soll. Hat aber auch eine Weile gedauert bis ich mich von dem - oft in Foren propagierten - nur Manuell ist der richtige Modus Gequatsche verabschiedet habe.
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      Ich will nicht wissen, wie etwas aussieht. Ich will sehen, wie es sich anfühlt.

      Zen und die Kunst ein Bild zu erschaffen: lauter-als-der-rest.de
      Aktuell: Hafen Bremen und das was davon überblieb:
    • Belichtungsmessung wird überbewertet. Es ist jeden Tag gleich hell draußen und auch an den meisten Orten, die wir aufsuchen. Der Unterschied zu Sonnenschein und bewölkt ist absehbar, Schnee und Nebel nach dem dritten Mal auch. Spätestens am Fenster habe ich innen wieder bekannte Lichtverhältnisse. Wenn also nicht irgendeine völlig ungewohnte Lichtstimmung daherkommt oder ich Diafilm habe, brauche ich gar keinen Belichtungsmesser. Wozu auch, der zeigt ja eh immer dasselbe an. Nichts ist da weiter weg als ein Motivprogramm und „intelligente Elektronik“.

      Gruß
      Karlheinz
    • Photozelle.

      Den hab ich grad mal aus meiner Yashica FR1 offengelegt, sie belichtete um 1EV falsch.

      Die Außenoberfläche ist absolut sauber und plan, die Einschlüsse sind entweder im Glas oder an der Innenoberfläche. Allerdings kann ich selbstverständlich nicht sagen ob es daran lag.

      Dat kann ja nix werden :D
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